Glomustumor: Symptome, Op und Erfahrungen

Ein Glomustumor am Ohr ist ein meist gutartiger Tumor, der aus den paraganglionären Zellen entsteht und oft in der Nähe des Mittelohrs oder der Schädelbasis wächst. Er kann Hörverlust, Tinnitus und andere neurologische Symptome verursachen.

Ein Glomustumor ist ein meist gutartiger Tumor, der meistens im Kopf und Halsbereich auftritt. Diese Tumoren können je nach Lage und Größe verschiedene Symptome verursachen. Hier wird einen genaueren Blick auf die Ursachen, Symptome und Diagnosemöglichkeiten. Außerdem wird auf die Behandlungsoptionen eigegangenn und es wird beleuchtet, welche Faktoren bei der Wahl der Behandlung eine Rolle spielen. Zuletz werden personliche Erfahrungen und Herausforderungen nach einer Behandlung diskutiert.

Was ist ein Glomustumor?

Ein Glomustumor ist eine seltene, meist gutartige Neubildung, die von den Glomuszellen ausgeht: Spezialisierten neuroendokrinen Zellen, die an der Regulation des Blutdrucks beteiligt sind. Diese Tumoren sind stark vaskularisiert, das heißt, sie besitzen eine reiche Blutversorgung, was sie bei bildgebenden Verfahren besonders auffällig macht. Obwohl sie in der Regel langsam wachsen und selten metastasieren, können sie lokal invasiv sein, das umliegende Gewebe verdrängen und zu erheblichen Beschwerden führen. Glomustumoren treten bevorzugt im Kopf-Hals-Bereich auf, insbesondere im Mittelohr (Glomus tympanicum) oder entlang großer Blutgefäße wie der Karotisarterie (Glomus caroticum).

Glomustumor am Ohr

Ein Glomustumor des Ohres – medizinisch als Glomus tympanicum oder Glomus jugulare bezeichnet – ist eine der häufigsten extraadrenalen Paragangliome. Diese Tumoren entstehen aus den parasympathischen Glomuszellen innerhalb des Mittelohrs oder in der Nähe der Schädelbasis. Mit zunehmendem Wachstum kann der Tumor das Mittelohr ausfüllen und auf die angrenzenden Strukturen des Schläfenbeins oder der Schädelbasis übergreifen. Unbehandelt kann dies zu fortschreitendem Hörverlust und neurologischen Ausfällen führen, insbesondere wenn Hirnnerven betroffen sind. Aufgrund der komplexen Anatomie im Bereich des Mittelohrs und der Nähe zu lebenswichtigen Strukturen ist eine präzise Diagnose und individuell angepasste Therapie essenziell.

Bösartiger Glomustumor

Obwohl die meisten Glomustumoren gutartig sind, können sie in seltenen Fällen maligne entarten. Maligne Glomustumoren neigen zu aggressivem Wachstum und können Metastasen in Lunge, Leber und Knochen bilden. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine effektive Therapie.

Symptome eines Glomustumors im Ohr

Aufgrund ihrer Lokalisation können Glomustumoren sie verschiedene Symptome verursachen, die primär auf das Ohr und das umliegende Gewebe wirken. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und verstärken sich mit dem Wachstum des Tumors. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Ohrgeräusche, Druckgefühl, Schmerzen, Schwindel und Hörverlust. Die genaue Symptomatik hängt von der Größe, Lage und Infiltration des Tumors ab.

Pulsatiler Tinnitus

Ein charakteristisches Symptom des Glomustumors ist der pulsatile Tinnitus, ein rhythmisches Ohrgeräusch, das synchron mit dem eigenen Herzschlag wahrgenommen wird. Dies entsteht durch die vaskuläre Natur des Tumors, der stark durchblutet ist und pulsierende Strömungsgeräusche verursachen kann. Oft kann das Geräusch sogar durch ein Stethoskop hinter dem Ohr nachgewiesen werden.

Druckgefühl oder Schmerzen im Ohr

Patienten berichten häufig über ein Druckgefühl oder Völlegefühl im Ohr, das mit zunehmendem Tumorwachstum verstärkt wird. Dies kann durch die Einengung der Strukturen im Mittelohr oder eine Behinderung der Ohrtrompete entstehen. Schmerzen treten vor allem dann auf, wenn der Tumor Nerven oder umliegende Gewebe infiltriert, was auch in späteren Krankheitsstadien zu neuropathischen Beschwerden führen kann.

Schwindel

Bei fortgeschrittener Infiltration des Tumors in das Innenohr oder den Nervus vestibulocochlearis kann es zu Schwindel und Gleichgewichtsstörungen kommen. Dies äußert sich oft als Dreh- oder Schwankschwindel, begleitet von einem unsicheren Gangbild. Diese Symptome resultieren aus der Beeinträchtigung des vestibulären Systems.

Hörverlust

Je nach Lokalisation des Tumors kann es zu einem Schallleitungsschwerhörigkeit oder einer sensorineuralen Schwerhörigkeit kommen. Eine Schallleitungsschwerhörigkeit tritt auf, wenn der Tumor das Trommelfell oder die Gehörknöchelchen behindert, während eine sensorineurale Schwerhörigkeit durch die Infiltration der Cochlea oder des Hörnervs verursacht wird.
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Glomustumor Diagnose

Die Diagnosestellung eines Glomustumors erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Da es sich um einen stark vaskularisierten Tumor handelt, sind spezifische diagnostische Methoden erforderlich, um seine Lokalisation, Größe und potenzielle Infiltration benachbarter Strukturen genau zu bestimmen.

Otoskopie

Bei der otoskopischen Untersuchung kann ein rötlich-bläulicher, pulsierender Tumor hinter dem Trommelfell sichtbar sein. Dieses pulsierende Erscheinungsbild ist charakteristisch für die hohe Gefäßdichte des Tumors und kann als sogenanntes "Brown-Symptom" auftreten – eine Farbveränderung oder Bewegung des Tumors bei Druck auf die Halsvene.

Computertomographie (CT)

Die hochauflösende CT ermöglicht eine präzise Darstellung der knöchernen Strukturen des Mittel- und Innenohrs. Sie wird insbesondere zur Beurteilung ossärer Destruktionen eingesetzt, die durch das Tumorwachstum entstehen können. Zudem hilft sie, eine mögliche Infiltration der Schädelbasis oder der angrenzenden Gefäße frühzeitig zu erkennen.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die MRT mit Kontrastmittel ist die bevorzugte Methode zur Darstellung der Weichteilstrukturen. Sie ermöglicht eine detaillierte Differenzierung zwischen dem Glomustumor und anderen vaskulären oder neoplastischen Läsionen. Typischerweise zeigt der Tumor eine starke Kontrastmittelaufnahme und ein klassisches "Salt-and-Pepper-Muster", das durch kleine Gefäßstrukturen und Blutungskomponenten entsteht.

Glomustumor Behandlung

Die Wahl der Behandlung hängt von der Tumorgröße, den Symptomen und individuellen Risikofaktoren ab. Die Hauptbehandlungsoptionen sind die chirurgische Entfernung und die Strahlentherapie. Während die Operation meist bei symptomatischen oder wachsenden Tumoren bevorzugt wird, kann eine Strahlentherapie in Fällen eingesetzt werden, in denen eine Operation nicht möglich oder zu riskant ist. Sie dient vor allem dazu, das Tumorwachstum zu verlangsamen.

Wer behandelt Glomustumoren?

Die Behandlung von Glomustumoren erfolgt durch spezialisierte Fachärzte, insbesondere HNO-Ärzte (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde), Neurochirurgen oder Gefäßchirurgen, je nach Lage und Größe des Tumors.
Altes Paar umarmt sich und blickt nach einer Wanderung auf den Strand.
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Glomustumor Operation

Die chirurgische Entfernung ist die bevorzugte Therapie, insbesondere bei Patienten mit deutlichen Symptomen oder nachgewiesenem Tumorwachstum. Der Eingriff erfordert ein spezialisiertes chirurgisches Team, da die Nähe zu Nerven und Blutgefäßen eine präzise Vorgehensweise erfordert.

Glomustumor Schmerzen nach der Op: was tun?

Postoperative Schmerzen entstehen häufig durch Gewebeschwellungen oder Irritationen von Nervenstrukturen. Die Schmerzbehandlung erfolgt in der Regel mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSAR). Zusätzlich kann eine physiotherapeutische Betreuung helfen, Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern.

Prognose und Nachsorge

In den meisten Fällen ist die Prognose eines Glomus Tumors gut, insbesondere wenn er frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Regelmäßige Nachuntersuchungen sind jedoch notwendig, um ein mögliches erneutes Wachstum zu erkennen. Bei operativer Entfernung können Hörverlust oder Nervenschädigungen als Komplikationen auftreten, daher ist eine individuelle Behandlungsstrategie entscheidend.

Glomustumor Erfahrungen

Patientenerfahrungen variieren stark je nach Verlauf und Behandlungsmethode. Während einige Patienten eine vollständige Genesung erfahren, können andere mit postoperativen Komplikationen wie persistierendem Tinnitus oder Hörverlust konfrontiert sein. Eine enge Nachsorge und multidisziplinäre Betreuung sind essenziell für ein optimales Behandlungsergebnis.

FAQs zu Glomustumor

Was sind Glomuszellen?

Glomuszellen sind spezialisierte Muskelzellen, die in den Glomus-Körperchen vorkommen, kleinen Gefäßstrukturen, die an der Regulation des Blutflusses beteiligt sind. Sie spielen eine Rolle in der Thermoregulation und kommen besonders in den Fingern, Zehen und Ohren vor.

Wie schnell wächst ein Glomustumor?

Die Wachstumsgeschwindigkeit eines Glomustumors variiert. In der Regel wächst er langsam, kann jedoch im Laufe der Zeit an Größe zunehmen und umliegendes Gewebe verdrängen. Einige aggressive Formen können schneller wachsen und Symptome verstärken.

Kann ein gutartiger Glomustumor bösartig werden?

Ein Glomustumor ist in den meisten Fällen gutartig. Eine bösartige (maligne) Entartung ist äußerst selten, kommt aber in Ausnahmefällen vor.

Wird ein gutartiger Tumor mit Chemio behandelt?

Nein, gutartige Tumoren werden in der Regel nicht mit einer Chemotherapie behandelt. Die Standardbehandlung für einen Glomustumor ist eine chirurgische Entfernung. In seltenen Fällen kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden, wenn eine Operation nicht möglich ist.

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